Historischer Sieg für Weltmeister Loeb
Stohl - Fünfter, Aigner - Sechster,
Schelle bester Deutscher auf 18
Der deutsche
Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft bleibt seit dem WM-Debüt
vor fünf Jahren eine fast uneinnehmbare französische Bastion.
Der fran-zösische Doppelweltmeister Sébastien Loeb und Citroen
gewannen bisher alle fünf WM-Auflagen in Deutschland. Der
Titelverteidiger erzielte in Trier einen historischen Sieg
mit einem doppelten Effekt. Die gleiche WM-Runde fünf Mal
in Folge zu gewinnen, war vor Loeb noch keinem Piloten gelungen.
Zudem egalisierte er mit seinem 26. Gesamtsieg die Bestmarke
des Spaniers Carlos Sainz in der Ewigen Siegerliste. Bei
seinem sechsten Saison-Triumph fuhr der 32jährige Elsässer
einen Vorsprung von 33,6 Sekunden auf seinen spanischen
Teampartner Daniel Sordo heraus.
"Ich fühle mich einfach großartig. Das, was ich mir hier
vorgenommen habe, ist auch eingetreten", freute sich "Super-Seb"
über diesen Triumph und Rekord beim WM-Asphaltfinale in
Deutschland. "Mein Teamkollege Daniel Sordo hat mich ganz
schön unter Druck gesetzt. Ich musste mich ganz schön konzentrieren,
um ihn abzuschütteln. Ich gratuliere ihm zu seiner tollen
Leistung, die auch für unser Team sehr wichtig war."
Die Konkurrenz blieb wieder einmal chancenlos. Der Finne
Marcus Grönholm erreichte im Ford Focus wie im Vorjahr den
dritten Platz, lag aber bereits 2:19,2 Minuten hinter dem
Rekordjäger Loeb. "Nach vorne konnte ich nichts mehr ausrichten.
Dafür musste ich aber auf meinen Landsmann Toni Garde-meister
hinter mehr aufpassen", meinte der dreifache Saisonsieger
Grön-holm. "Es war für mich keine gute Rallye. Es gab einfach
zu viele Probleme. Ich fühlte mich mit dem Auto nicht so
richtig wohl."
Beim Start in die zweite Saisonhälfte hat Loeb sein Tempo
auf eine erfolg-reiche Titelverteidigung erhöht. Nach neun
von 16 Läufen baute der Elsässer (84 Punkte) seinen Vorsprung
zu zum zweifachen Titelgewinner Grönholm von 29 auf nun
33 Zähler aus. Dritter ist mit 41 Punkten Sordo. Auch in
der Marken-WM legte das Kronos-Citroen-Team (104 Punkte)
einen Schlag zu und setzte sich vom Tabellenzweiten Ford
um dreizehn Punkte ab.
Endlich erzielte
der Wiener Manfred Stohl bei der Rallye seines Haupt-sponsors
ein gutes Ergebnis. Im Peugeot 307 des österreichischen
OMV-WM-Teams erreichte er mit einem Rückstand von 4:25,9
Minuten den fünften Rang, den er vom Finnen Mikko Hirvonen
(Ford Focus) erbte, der wegen einer Zeitstrafe von fünf
Minuten von Rang fünf auf Platz neun zurückfiel. Direkt
hinter ihm platzierte sich sein Landsmann Andreas Aigner,
der mit sechsten Platz (Rückstand: 5:42,6 Minuten) sein
bestes WM-Resultat holte. Der 21-Jährige war damit beim
deutschen WM-Lauf fünf Plätze besser als sein Teamchef Armin
Schwarz (Oberreichenbach), der 2004 mit Rang elf sein bestes
Heim-Resultat holte.
Bester Deutscher wurde an seinem 40. Geburtstag Niki Schelle
(Hohen-peißenberg), der im 1600er Suzuki Swift den 18. Platz
(Rückstand: 26:55,3 Minuten) erreichte. Mit dem 21. Gesamtrang
(Rückstand: 27:45,6 Minuten) gewann Hermann Gaßner (Surheim)
im Mitsubishi Lancer erneut die Wertung der seriennahen
Fahrzeuge vor seinem Markenkollegen Florian Auer (Frei-lassing),
der den 27. Gesamtrang (Rückstand: 35:54,2 Minuten). Der
junge Berliner Aaron Burkart fuhr im Citroen C2 auf den
23. Platz (Rückstand: 30:49,4 Minuten).