01. Dezember
2007 - 2. Etappe:
Loeb vor viertem WM-Titel
* Hirvonen weiter in Front
Auf
Kurs zum vierten WM-Tiel: Sébastien Loeb
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Der französische Weltmeister Sébastien Loeb hat auch
seinen zweiten Matchball im Titelkampf beim Finale der
Rallye-WM gegen seinen finnischen Herausforderer Marcus
Grönholm verwandelt. Vor dem großen WM-Show-down am
Sonntag festigte der 33 Jahre alte Wahl-Schweizer im
Citroen C4 seinen dritten Platz und lag 1:15.0 Minuten
hinter dem seit dem Start füh-renden Finnen Mikko Hirvonen
(Ford Focus). Der 36malige Rekordsieger ist bei der
75. Rallye Wales nur noch vier Prüfungen von seiner
vierten Inthron-isierung hintereinander entfernt, ein
fünfter Endplatz würde ihm hierzu auch reichen. "Wir
sind voll im Plan", lautete sein kurzes Tagesresümee.
Verteidigte
die Führung: Mikko Hirvonen
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Sein
39jähriger Titelrivale Grönholm lag zwar mit einem Rückstand
von 35,5 Sekunden hinter seinem Ford-Teampartner Hirvonen
auf dem Ehrenrang, aber zu wenig, um bei seiner Abschiedsvorstellung
seine dritte Weltmeisterschaft nach 2000 und 2002 aus
eigener Kraft noch zu gewinnen.
Der letztjährige Vize-Champion liegt sechs Punkte hinter
Loeb und kann für sein Titel-Wunder nur darauf hoffen,
dass sich Loeb bei Grönholms noch möglichen 31. Gesamtsieg
nicht besser als Rang sechs platziert. Bleibt Grönholm
Zweiter, kann er die Krone nur holen, wenn Loeb höchstens
Achter wird. "Uns bleibt nur die Hoffnung auf einen
Fehler von Sébastien Loeb. Mehr können wir nicht tun",
war der mit etwas Resignation behaftete Kommentar von
Grönholm, der in Wales seine 150. WM-Rallye bestreitet.
Das Drama des Spaniers Carlos Sainz im Jahr 1998 ist
noch in guter Erin-nerung. Dessen Träume auf den dritten
Titel nach 1990 und 1992 hatten sich 300 Meter vor dem
Ziel sprichwörtlich in Rauch aufgelöst, als sich im
Toyota Corolla ein Motorbrand entzündet hatte. Sainz
hätte damals sein vierter Platz zum Titel gereicht,
so aber wurde der zuvor ausgefallene Finne Tommi Mäkinen
zum dritten Mal Champion.
Der sieggewohnte Loeb, der Mäkinens Bestmarke mit vier
WM-Titeln in Folge egalisieren kann, übte sich auch
am zweiten Tag in taktischer Zu-rückhaltung. "Wir müssen
nicht in den Spitzenkampf eingreifen", sagte der gebürtige
Elsässer am Samstagabend im Ziel in Cardiff. "Nur mit
der Kon-zentration habe ich etwas Probleme. Ich bin
gewohnt, auf Sieg und nicht auf Platz zu fahren. Dennoch
werde ich mich morgen besonders konzentrieren müssen,
um den kleinsten Fehler zu vermeiden, was aber bei diesen
Bedingungen nicht leicht ist."
Der Held des Tages war der am Freitag kurz vor dem Ziel
gestrauchelte und auf Rang vier liegende Finne Jari-Matti
Latvala, der im privat eingesetzten Ford Focus sechs
von sieben möglichen Bestzeiten setzte, seine bislang
beste Etappenleistung.
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