3.
Etappe - 21. Januar 2007:
Perfekter
Saisonstart für Citroen und Weltmeister Loeb
* Foto-Finish beim Duell um Platz vier
* Stohl Zehnter
WM-Heimkehrer
Citroen und der französische Weltmeister Sébastien Loeb
sind perfekt mit einem glanzvollen Comeback in die neue
WM-Saison gestartet. Der dreifache Marken-Titelgewinner
Citroen landete bei der WM-Premiere des neuen C4 nach
einem Jahr Pause auf Anhieb einen Doppel-sieg. Der dreifache
Champion Loeb erzielte nach einer mehr als dreimona-tigen
Verletzungspause seinen vierten Triumph bei der Rallye
Monte Carlo und stellte mit nun 29 Gesamtsiegen einen
neuen Rekord auf. Nach 15 schneefreien Prüfungen des
Rallye-Klassikers fuhr der 32 Jahre alte Loeb einen
Vorsprung von 38,2 Sekunden auf seinen spanischen Stallgefährten
Daniel Sordo heraus. Marken-Weltmeister Ford und der
finnische Vorjahres-sieger Marcus Grönholm fanden an
den vier Rallyetagen kein Mittel, die Hausmacht Citroen
zu knacken. Der WM-Zweite und 25fache Laufsieger Grönholm
reihte sich mit einem Rückstand von 1:22,8 Minuten auf
dem dritten Rang ein.
"Das war ein perfekter Start für mich und das Team -
erster Einsatz, erster Sieg. Dieser Start ist für uns
eine sehr gute Motivation für die neue Saison", meinte
der fünffache Deutschland-Sieger Loeb am Sonntagmorgen
im Fürstentum Monaco. "Mein Gegner kam diesmal aus dem
eigenen Lager. Ich denke, ich werde in diesem Jahr auf
Daniel Sordo gut aufpassen müssen." Der in Genf wohnende
Loeb feierte seit seinem Mountainbike-Unfall mit einer
Oberarmfraktur im letzten September mit dem ersten Saisonsieg
ein glanz-volles Comeback, als hätte er nicht pausiert.
"Wir haben uns bei dieser Rallye in der Reifenwahl vertan.
Schon Wochen vor dem Start mussten wir uns für die Reifen
entscheiden. Leider waren die Streckenbedingungen anders,
als wir das erwartet hatten", erklärte Grön-holm. "Dennoch
habe ich hier mein persönliches Ziel - ich wollte aufs
Podium."
Foto-Finish
Vor der nur 2,8 km langen Finalentscheidung auf einem
Teil der Grand Prix-Strecke in Monaco war der vierte
Platz noch vakant. Nur acht Zehntel-sekunden waren die
beiden Bewerber Mikko Hirvonen (Finnland) im Ford Focus
und Chris Atkinson (Australien) im Subaru Impreza vor
dem Show-down voneinander getrennt. Dieses Duell gewann
am Ende Atkinson (Rück-stand: 2:28,1 Minuten) mit dem
Wimperschlag von nur zwei Zehntelsekun-den.
Von seinem persönlichen Ziel beim Saisonauftakt war
der Wiener Privatier Manfred Stohl weit entfernt. Der
letztjährige Monte-Vierte peilte diesmal einen Podestplatz
an. Anhaltende Probleme mit den Bremsen am Citroen Xsara,
den im letzten Jahr Loeb zum WM-Gewinn steuerte, aber
ließen den 34jährigen Stohl nicht über einen zehnten
Platz (Rückstand: 6:37,3 Minuten) hinauskommen. "Dort,
wo wir keine Probleme hatten, waren wir schnell", tröstete
sich Stohl, der auch in diesem Jahr wieder eine komplette
Saison bestreitet.
Jubiläum ohne Glanz
Das 75. Jubiläum der "Grande Dame" des Rallyesports
ging ohne Glanz über die Bühne. Nur 46 Teams stark war
die Gratulantenschar. Eine rein deutsche Abordnung fehlte
ganz. Schon vor dem Start bezeichnete der zweifache
Ex-Weltmeister und vierfache Monte-Sieger Walter Röhrl
(Regensburg) das neue Rallye-Konzept als "eine Farce"
und traf damit ins Schwarze. "Das hier ist nicht gerade
der ideale Platz für die Saisoneröffnung", sprach Malcolm
Wilson, Sportchef des Weltmeisters Ford, das aus, was
viele andere auch dachten.