05. Mai 2007:
Führung
für Hirvonen vor
Sordo
*Stohl
auf Platz sieben
* Organisation- und Logistik-Chaos in Argentinien
* WP 2 bis WP 8 gestrichen
Der sechste
Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Argentinien begann
am Freitag mit einem organisatorischen und logistischen
Chaos. Der Veran-stalter und die Offi-ziellen der Rallye
Argentinien sagten fast alle sportlichen Entscheidungen
am Freitag, geplant waren acht, ab. Der Beschluss wurde
damit begründet, dass eines der Transport-Flugzeuge, das
einen Teil der Teams von der argenti-nischen Hauptstadt
Buenos Aires am Donnerstag-abend ins 700 km entfernte
Cordoba fliegen sollte, wegen schlechten Wetters in Cordoba
nicht landen konnte und in die Hauptstadt zurückfliegen
musste. So wurden die Prüfungen am Vormittag und Nachmittag
(Ortszeit) annulliert. Hingegen fand die einzige Freitag-Prüfung
im Fußballstadium von Cordoba planmäßig statt.
Nach den zwei Prüfungen fast ohne sportlichen Wert in
den Fußball-Stadien in Buenos Aires und Cordoba über insgesamt
nur 4,8 km führte der Finne Mikko Hirvonen, Auftaktsieger
am Donnerstagabend, im Ford Focus mit 2,4 Sekunden vor
dem Spanier Daniel Sordo im Citroen C4. Der dreifache
fran-zösische Weltmeister und WM-Tabellenführer Sébastien
Loeb (Citroen C4) notierte nach der Mini-Etappe am Freitag
mit einem Rückstand von 2,9 Se-kunden den dritten Platz,
1/10 Sekunde vor dem Finnen Marcus Grönholm (Ford Focus).
Aussagewert hatte das Tagesergebnis nur für die Start-reihenfolge
der zweiten Etappe am Samstag, wonach die ersten 15 Teams
laut WM-Reglement in umgekehrter Reihenfolge starten.
Der Veranstalter hat wegen einer nur 2,4 km langen, mit
einem hohen finan-ziellen Aufwand präparierten Zuschauer-Prüfung
im River Plate-Stadium in Buenos Aires fast die Absage
seiner Rallye riskiert. Die Auftakt-Prüfung in Buenos
Aires selbst erwies sich als Flop. Statt eines vom Veranstalter
erhofften ausverkauften Hauses fand das angekündigte große
Spektakel vor halbleeren Rängen statt. Einige Fahrer,
darunter auch der dreifache französische Weltmeister Sébastien
Loeb, hatten schon vor der Rallye ihre Bedenken bezüglich
dieser Stadium-Prüfung wegen des hohen logistischen Aufwands
geäußert. "Ich hoffe, dass alles gut geht und sich dieser
Aufwand auch lohnt", meinte der WM-Spitzenreiter Loeb.
Die Realität der ersten Etappe, die fast ohne sportliche
Kriterien war, übertraf bei weitem die Bedenken von Loeb.
Die Absage der Prüfungen hat Folgen für die WM-Wertung.
Da die für eine volle Punktezahl notwendigen 75 Prozent
der sportlichen Kriterien unter-schritten werden, können
am Ende der Rallye Argentinien nur 50 Prozent der WM-Punkte
vergeben werden. Zudem wird wohl der Automobilsport-Welt-verband
FIA über weitere Konsequenzen gegenüber dem Veranstalter
nachdenken.