27. April 2008
- 3. Etappe:
Fünfter
Sieg und WM-Führung für Hirvonen
Der Finne Mikko Hirvonen ist nach seinem fünften Gesamtsieg
beim jorda-nischen Einstand in der Rallye-WM wieder der Tabellenführer.
Beim teils dramatisch verlaufenen fünften WM-Lauf in der Steinwüste
am Toten Meer fuhr der 27- Jährige im Ford Focus einen Vorsprung
von 1:15,7 auf den spanischen Citroen-Piloten Daniel Sordo
heraus.
Acht Mal, so oft wie noch nie in diesem Jahr, wechselte die
Führung. Zum vierten Mal in dieser Saison erreichte der Australier
Chris Atkinson (Subaru Impreza) mit dem dritten Rang (Rückstand:
4:49,5 Minuten) eine Podiums-platzierung.
"Ich habe heute mächtig Druck gemacht. Unsere Taktik, uns
am Samstag etwas zurückfallen zu lassen, ging auf", sagte
der neue WM-Spitzenreiter Hirvonen. Der Finne übernahm nach
einer kurzen Interimsführung des vier-fachen französischen
Weltmeisters Sébastien Loeb, der am Samstagmittag nach einem
Unfall mit seinem Citroen die zweite Etappe vorzeitig beenden
musste, aber am Sonntag wieder antrat, mit 35 Punkten und
fünf Zählern vor Loeb wieder die Tabellenspitze.
In der Markenwertung setzte sich der Titelverteidiger und
Tabellenführer Ford nach dem 66. Gesamtsieg und zweiten Saisonerfolg
mit 57 Zählern um sieben Punkten vom Herausforderer Citroen
etwas ab.
"Ich hatte keine Chance. Weil ich wieder als erstes Fahrzeug
auf die steinigen Pisten musste, habe ich einfach zuviel Zeit
verloren. Deswegen habe ich mich am Ende auf Platzsicherung
verlegt und bin kein Risiko mehr eingegangen", meinte Sordo,
der bis zu Beginn der Finaletappe vorne lag.
Die Schlagzeilen der Rallye, wenn auch ungewollt, schrieben
am Samstag-mittag Loeb und der mehrfache afrikanische Rallyemeister
Conrad Rautenbach aus Simbabwe. Weil Rautenbach an seiner
Stelle, wo sich die Zufahrt und die Ausfahrt einer Prüfung
kreuzten, mit seinem privaten Citroen C4 etwas zu schnell
war, stieß er mit Loeb frontal zusammen, was für beide das
vorläufige Aus bedeutete, für Loeb sogar den Verlust der WM-Führung.
Loeb stand bei der jordanischen WM-Premiere vor seinem 40.
Gesamtsieg, hatte er doch bis zu seinem unverschuldeten Ausfall
als Spitzenreiter schon einen Vorsprung von 34,1 Sekunden
auf Sordo herausgefahren.
"Das war ein verrückter Unfall, der sicherlich vermeidbar
gewesen wäre, wäre Rautenbach nicht zu schnell gewesen", gab
der zu diesem Zeitpunkt zutiefst enttäuschte Loeb zu Protokoll.
Als schwacher Trost bleibt ihm, dass mit acht Bestzeiten die
meisten Bestmarken am Toten Meer setzte und Ende mit dem zehnten
Rang (Rückstand: 23:38,1 Minuten) noch einen, vielleicht am
Saisonende wichtigen Punkt Citroen in der Marken-WM holte.
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