13. Juni 2008
- 1. Etappe:
Ford-Taktik
bringt Weltmeister Loeb den Tagessieg
* Uwe Nittel auf Rang 16 und Dritter in der PWRC
Die schon bei der Schotter-Rallye in Jordanien bewährte Ford-Taktik
brachte dem vierfachen französischen Weltmeister Sébastien
Loeb nach der ersten Etappe der Rallye Türkei den Tagessieg.
Bis zur letzten der neun Tagesent-scheidungen lag der dreifache
Weltmeister und WM-Spitzenreiter Ford mit den Finnen Mikko
Hirvonen und Jari-Matti Latvala sowie dem Italiener Gianluigi
Galli auf den drei ersten Positionen vor Loeb im Citroen C4.
Um nicht als erste Fahrzeuge bei der zweiten Etappe auf den
losen türkischen Schotter starten zu müssen, ließen sich die
Ford-Piloten wie schon Ende April in Jordanien etwas zurückfallen
und überließen dem Tabellenführer Loeb den Etappensieg und
die Rolle als Kehrmaschine am Samstag. Eine Sekunde hin-ter
dem 40fachen Rekordsieger Loeb und nur eine Zehntelsekunde
vor Latvala kam der norwegische Ford-Privatier Henning Solberg,
zuvor noch Fünfter, auf dem Ehrenrang ins Tagesziel. Hirvonen,
der als Führender vor der letzten Tagesprüfung noch 15,1 Sekunden
vor Loeb lag, stieg freiwillig auf den fünften Rang ab (Rückstand:
6.9 Sekunden). Der dreifache Marken-Champion und Titelverteidiger
Ford brachte sechs Fahrzeuge unter die besten Zehn des Tages.
„Ich hatte ein solches Spielchen von Ford schon erwartet.
Meine Taktik für morgen heißt nun, so stark wie möglich zu
pushen und so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. Mal sehen,
ob die Taktik von Ford auch wirklich aufgeht“, zeigte sich
Loeb keineswegs überrascht. Die Kehrseite der Rolle als Tabellen-führer
bekam Loeb auch in der Türkei wieder zu spüren. Fast schon
traditionell musste der 34-Jährige wieder als erstes Fahrzeug
auf die Schotterpisten und verlor in seiner Funktion als Spurenleger
für seine Verfolger auf dem sehr losen Schotter erneut einige
Zeit. Und am Samstag muss er als Straßenkehrer wieder ran.
„Das wird morgen ein sehr interessanter Tag. Loeb ist ein
sehr starker Fahrer“, meinte Latvala, der wegen zweier Reifenschäden
zwar Zeit einbüsste, sich aber mit einer wahren Sturmfahrt
vom 14. Platz am Morgen bis zur Interims-führung vor Hirvonen
auf der sechsten Prüfung zurückkämpfte. Hirvonen konterte
und lag bis vor der letzten Tagesentscheidung knapp vor Latvala,
ehe ihre Taktik griff.
Der Deutsche Uwe Nittel (Adelmannshofen) erreichte bei seinem
vierten Sai-soneinsatz nach einer fast siebenjährigen WM-Pause
im privaten Mitsubishi Lancer den 16. Tagesplatz (Rückstand:
7:20,7 Minuten) und in der Wertung der Produktionswagen-WM
den dritten Rang. Nittel „Ich habe nicht so stark gepusht
und bin kein Risiko eingegangen. Diesmal ist es für uns endlich
wieder gut gelaufen“, äußerte sich Nittel, der damit auf seine
Ausfälle bei den vorausgegangenen Läufen zur Produktionswagen-WM
in Argentinien und in Griechenland anspielte.
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