14. Juni 2008
- 2. Etappe:
Doppelführung
für Ford mit Hirvonen und Latvala
* Uwe Nittel vom Turbolader eingebremst - 17. Gesamt
und Fünfter in der PWRC
Der dreifache Marken-Weltmeister und Titelverteidiger Ford
startet mit einer Doppelspitze in die Final-Etappe der Rallye
Türkei. Der auf dem zweiten WM-Rang liegende Finne Mikko Hirvonen
eroberte am Samstagmorgen wieder die Spitze zurück und beendete
die zweite Etappe des achten WM-Laufes mit einem Vorsprung
von 16,1 Sekunden auf seinen Landsmann und Ford-Team-partner
Jari-Matti Latvala. Die Taktik der Ford-Piloten, die sich
am Freitag-abend bewusst zurückfallen ließen, um nicht als
erste Fahrzeuge auf die türkischen Schotterpisten starten
zu müssen, ging damit auf. Das Nachsehen hatte der Vortagessieger
und vierfache französische Weltmeister Sébastien Loeb, der
in seinem Citroen C4 durch seine zeitraubende Funktion als
Stra- ßenkehrer viel Zeit verlor und am Samstagabend mit einem
Rückstand von 34,2 Sekunden auf Rang drei das Ziel im Mittelmeerort
Kemer erreichte.
"Wir hatten gestern Abend ausgerechnet, dass wir für den letzten
Tag einen Vorsprung von 30 Sekunden brauchen, um gewinnen
können. Unsere Rech-nung ist heute aufgegangen", sagte der
Spitzenreiter Hirvonen, der bei dieser Konstellation wieder
die WM-Führung mit drei Punkten vor Loeb, der noch mit einem
Zähler vor Hirvonen führt, übernehmen würde.
"Ich bin heute immer am Limit gefahren. Ich glaube nicht,
dass ich hätte noch schneller fahren können. Mehr ging nicht",
äußerte sich der 40fache Rekord-sieger Loeb schon fast resignierend.
"Ich glaube nicht, dass ich noch aus eigener Kraft etwas bewegen
kann. Dafür ist der Vorsprung zu groß", ergänzte der Noch-Tabellenführer.
Sein Chef Olivier Quesnel hatte am Freitagabend die Ford-Taktik
kritisiert. "Wir haben in diesem Jahr fünf von sieben Rallyes
gewonnen, ohne solche Taktiken anzuwenden. Wir bremsen Loeb
nicht, wir lassen ihn fahren. Ford braucht wohl solche taktische
Spielchen, weil sie sehen, wie schwer wir zu schlagen sind."
Der Deutsche Uwe Nittel (Adelmannshofen) wurde am Ende stark
von Turbo-lader seines Mitsubishi Lancer eingebremst, weil
der Schlauch gerissen war. Bei seinem vierten Saisonstart
nach fast siebenjähriger WM-Pause büsste er seinen dritten
Platz in der Produktionswagen-WM ein und fiel auf den fünften
Rang zurück. In der Zwischenwertung belegte er den 17. Rang
(Rückstand: 21,16,6 Minuten). Andreas Aigner und Klaus Wicha
(Bad Karlshafen) sind mit ihrem Mitsubishi Lancer auf dem
Weg zu ihrem dritten PRWC-Sieg, mit dem sie ihre Tabellenführung
weiter ausbauen können.
Am Morgen wurde auf der ersten Prüfung ein Zuschauer verletzt,
als der private Mitsubishi Lancer des Portugiesen Bernardo
Sousa von der Piste in eine Zuschauergruppe rutschte. Der
betroffene Zuschauer wurde mit einem Bein-bruch ins Krankenhaus
in Antalya geflogen. Sousa und sein Beifahrer Jorge Cavalho
blieben unverletzt, schieden aber aus. Die Prüfung wurde neutralisiert.
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